Häufig bleiben hormonelle Dysbalancen unerkannt. Daraus resultierende Beschwerden wie z.B. Erschöpfung und Burnout, Übergewicht, Migräne, Depressionen, Angst- und Panikattacken oder Schlaflosigkeit werden nur sehr selten mit Hormonen in Verbindung gebracht. Beim Auftreten der Störungen erhalten die Betroffenen in der Regel lediglich eine Symptom-Behandlung oder eine schulmedizinische Hormonersatztherapie mit den entsprechenden Nebenwirkungen.
Hier setzt die bioidentische Hormontherapie an, deren Prinzip ebenso einfach wie einleuchtend ist: Nach entsprechender Analyse von Blut, Speichel und Urin wird der Mangel an körpereigenen Hormonen durch naturidentische ausgeglichen. Diese entsprechen dank ihrer molekularen Struktur exakt jenen Hormonen, die der Körper vormals selbst produziert hat. Zwischen den natürlichen und den bioidentischen Hormonen kann er nicht unterscheiden, da Letztere aufgrund ihrer Beschaffenheit auf dieselbe Art verstoffwechselt werden wie die körpereigenen Hormone.
Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich auf viele Therapieansätze zurückgreifen, welche auf das Hormonsystem regulierend und heilend wirken wie zum Beispiel:
Hormone bilden die Brücke zwischen unseren Gedanken, Emotionen und dem körperlichen Empfinden. Jede Emotion, jeder Gedanke löst biochemische Vorgänge aus, die sich körperlich niederschlagen. Das Nervensystem steuert die Hormonausschüttung mit. Hormone sind also körpereigene Botenstoffe und somit Informationsträger, welche bestimmte Nachrichten von einem Organ oder einem Gewebe zum anderen transportieren. In verschiedenen Organen werden die Hormone von Drüsenzellen gebildet, z.B. von der Hypophyse (Hirnanhangdrüse), der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen, von den Nebennieren, den Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse und den Keimdrüsen (Eierstöcke und Hoden).
Bei fast allen Körperfunktionen spielen Hormone eine Rolle. Sie beeinflussen u.a. den Blutdruck, den Wasserhaushalt, die Fruchtbarkeit, den Blutzuckerspiegel, die Stimmung, die Konzentrationsfähigkeit und die zur Verfügung stehende Energie. Hormone wirken auf das Knochenwachstum und die Muskelbildung, auf die Fetteinlagerung, den Schlaf, auf die sexuelle Lust und die Fähigkeit zur Stressbewältigung.
Das Hormonsystem des Körpers ist ein fein abgestimmtes Regelwerk. Um körperlich, seelisch und mental in der Balance zu sein, ist ein ausgewogener Hormonhaushalt von großer Wichtigkeit. Ist die Konzentration eines Hormons aus dem Gleichgewicht geraten, wirkt sich dies auch auf alle anderen aus.
Hormonstörungen haben im Lauf der letzten Jahrzehnte rapide zugenommen. Gründe hierfür liegen z.B. in der ständigen Reizüberflutung des modernen Lebens, im Druck unserer Leistungsgesellschaft, in der Aufnahme von Umweltschadstoffen, in der allgegenwärtigen Strahlenbelastung (Mobilfunk, Arbeiten am PC), Fehlernährung, in der Einnahme von Medikamenten (darunter die Pille) und Zufuhr hormonaktiver Substanzen, die in Schwermetallen, Weichmachern, Konserven, Kosmetika und vielem anderen mehr vorkommen.
In der Regel kann sich ein gesunder Organismus über einen langen Zeitraum zur Wehr setzen. Geraten jedoch der Stoffwechsel und das Immunsystem an ihre Grenzen, kann es schnell zur Entstehung von gesundheitlichen Störungen kommen. Außerdem nimmt mit zunehmendem Alter die Produktion der Hormone ab, was wiederum die Selbstheilungskräfte des Körpers weiter verringert.
Bioidentische Hormone und ihre Anwendung
Ausgangssubstanz bioidentischer Hormone ist meist der pflanzliche Wirkstoff Diosgenin aus der Yamswurzel, woraus Östrogen, Östriol, Progesteron und Testosteron hergestellt werden. Damit der Körper die Hormone schnell aufnehmen und bestmöglich verwerten kann, werden sie jeweils in Cremes verarbeitet und auf die Haut aufgetragen. Nimmt man hingegen die Hormone als Medikament oral ein, werden davon in der Leber 75% abgebaut. Bei der Anwendung über die Haut kommen jedoch ca. 90% des Wirkstoffes dort an, wo er benötigt wird.
Video Interview mit Stefanie Herold und Anne Durmaz von Weberzeit